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35 Jahre nach der Einheit: Einkommensgefälle beeinflusst auch Kreditkosten

Noch immer liegen die Einkommen in Ostdeutschland deutlich unter Westniveau – mit Folgen für die private Kreditaufnahme: Ostdeutsche nehmen geringere Summen auf und zahlen im Schnitt höhere Zinsen.

Auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung bestehen deutliche Unterschiede bei Einkommen und Kreditverhalten. Laut einer aktuellen Auswertung liegt das Median-Einkommen von Kreditnehmern im Osten bei rund 2.413 Euro und damit um elf Prozent niedriger als bei Verbrauchern aus den alten Bundesländern mit 2.700 Euro. In der Folge fallen auch die Ratenkredite im Osten im Schnitt kleiner aus: Mit durchschnittlich 16.359 Euro sind sie gut 1.000 Euro niedriger als im Westen.

Neben der Kredithöhe zeigen sich auch Unterschiede bei den Konditionen. Banken berücksichtigen bei der Vergabe insbesondere die Sicherheit und Höhe der Einkünfte. Zwar haben ostdeutsche Verbraucher grundsätzlich vergleichbare Chancen auf eine Kreditzusage, müssen jedoch im Mittel etwas höhere Zinsen zahlen. Der durchschnittliche Zinssatz liegt bei 6,81 Prozent, während Kreditnehmer in den alten Bundesländern rund 6,58 Prozent zahlen. Damit sind Darlehen für Ostdeutsche im Schnitt rund 3,5 Prozent teurer.

Ein Angebotsvergleich kann die Kosten deutlich senken. So zeigt eine Beispielrechnung: Für ein Darlehen von 17.000 Euro mit fünf Jahren Laufzeit ergibt sich beim Zinsniveau von 6,81 Prozent eine Ersparnis von über 700 Euro gegenüber dem bundesweiten Durchschnittszins. Für Verbraucher lohnt es sich daher, Kredite nicht allein über die Hausbank abzuschließen, sondern mehrere Angebote gegenüberzustellen.