Immer mehr privat Krankenversicherte berichten von abgelehnten oder nur teilweise erstatteten Rechnungen. Das sorgt für zunehmende Unzufriedenheit – besonders, weil viele Betroffene sich bewusst wegen der vermeintlich besseren Leistungen für eine PKV entschieden haben.
Laut einer aktuellen Umfrage unter über 3.000 Privatversicherten haben 34 Prozent in den vergangenen fünf Jahren erlebt, dass Leistungen nur teilweise erstattet wurden. Acht Prozent gingen sogar komplett leer aus. Für viele ein enttäuschendes Ergebnis: Rund ein Viertel der Befragten würde sich heute nicht noch einmal für eine private Krankenversicherung entscheiden.
Leistungserwartung vs. Realität
Ausschlaggebend für den Wechsel zur PKV war bei vielen Befragten vor allem die Aussicht auf bessere Leistungen. Doch die Realität im Leistungsfall zeigt, dass Erstattungen immer wieder verweigert oder gekürzt werden. Begründet werden Ablehnungen unter anderem mit angeblich fehlender medizinischer Notwendigkeit, formalen Fehlern bei der Abrechnung oder als „unüblich hohe“ Kosten.
Tipps bei abgelehnten Erstattungen
Wer eine Erstattung nicht erhält, sollte die Ablehnung nicht einfach hinnehmen. Empfehlenswert ist, die Unterlagen direkt an den behandelnden Arzt oder die Abrechnungsstelle weiterzuleiten – mit der Bitte um eine medizinische Stellungnahme. Diese kann dann dem Versicherer zur erneuten Prüfung vorgelegt werden.
Führt dies nicht zum Erfolg, kann der Ombudsmann für private Kranken- und Pflegeversicherungen angerufen werden. In Einzelfällen bleibt jedoch nur der Gang zum Anwalt. Mehr als fünf Prozent der Befragten gaben an, bereits rechtliche Schritte gegen ihren Versicherer eingeleitet zu haben.
Wichtig: Die Wahl einer privaten Krankenversicherung sollte gut überlegt sein – vor allem mit Blick auf die konkreten Tarifbedingungen. Denn im Leistungsfall können Unterschiede im Kleingedruckten den Ausschlag geben, ob Kosten übernommen werden oder nicht.