Hochwasser, Starkregen, Überschwemmungen – die Natur zeigt immer häufiger, wie schnell das eigene Zuhause zur Gefahrenzone werden kann. Eine neue Umfrage zeigt nun: Die Mehrheit der Deutschen unterstützt das Vorhaben der Bundesregierung, eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden einzuführen.
Laut einer repräsentativen Erhebung im Auftrag des Vergleichsportals Verivox sprechen sich 78 Prozent der Hausbesitzerinnen und 79 Prozent der Mieterinnen für die Einführung einer solchen Pflichtversicherung aus. Damit sollen künftig alle Wohngebäude in Deutschland gegen Schäden durch Naturkatastrophen abgesichert werden – ähnlich wie es bereits bei der Kfz-Haftpflichtversicherung der Fall ist.
Sorgen wachsen, Versicherungen fehlen
Viele Menschen sorgen sich um die Sicherheit ihrer eigenen vier Wände: 61 Prozent der befragten Hausbesitzer*innen glauben, dass Naturkatastrophen in ihrer Region künftig häufiger auftreten könnten. Trotzdem haben viele noch keine Versicherung abgeschlossen. Als Hauptgründe nennen sie unter anderem die hohen Kosten – in gefährdeten Gebieten kann eine Police schnell mehrere tausend Euro pro Jahr kosten.
Was soll versichert werden – und zu welchem Preis?
Im Schnitt wären Hausbesitzer bereit, rund 286 Euro jährlich für eine Elementarschadenversicherung zu zahlen. Doch jede*r Sechste gibt an, keine zusätzlichen Kosten für das Wohneigentum mehr tragen zu können. Entsprechend sensibel wird über mögliche Modelle diskutiert: Sollen alle gleich viel zahlen, wie in Frankreich? Oder soll die Prämie weiterhin vom individuellen Risiko abhängen?
Die Meinungen dazu gehen auseinander. 38 Prozent finden: Die Kosten sollten zwar gedeckelt, aber nicht solidarisch auf alle verteilt werden. Nur jede*r Fünfte spricht sich für ein französisches Modell mit einheitlichen Beiträgen aus.
Verbot von Neubauten in Risikozonen?
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 79 Prozent der Hausbesitzerinnen und 68 Prozent der Mieterinnen sprechen sich dafür aus, in besonders gefährdeten Gebieten keine neuen Baugrundstücke mehr auszuweisen. Die Versicherungswirtschaft fordert zudem, dass eine Pflichtversicherung nur in Kombination mit umfassenden Präventionsmaßnahmen eingeführt werden sollte.